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Flucht in die Umarmung
Evelyn von Garczynski stellt im Hellhof aus
KRONBERG (hz). In allen Phasen ihres vielschichtigen
Schaffens geht es Evelyn von Garczynski um Klarheit und Harmonie. Ihren
Bildern liegt inhaltlich die Frage "Was machen wir aus dieser Welt?"
zugrunde. Mit verschiedenen Stilmitteln versucht sie, darauf Antworten zu
finden. Ihre Bilder sind derzeit in der Galerie Hellhof zu sehen.
Die Einfälle zu ihren Studien gibt ihr das Leben. Was
sie sieht, was sie erdenkt, liest oder die Menschen, die ihr begegnen, mit
denen sie lebt, Freunde, Kinder, Kollegen, politische Ereignisse,
Landschaften, Blumen und Tiere- alles findet einen Niederschlag in ihren
Bildern.
Immer wieder sind Mann und Frau abgebildet, Keimzelle
für neues Leben, meist in einer Umarmung. Mit wenigen, leuchtenden Farben
sind die stark vereinfachten Formen gefüllt, der diffuse Linienverlauf
erhöht die poetisch-melancholische Stimmung. Die Isolierung der Figuren, das
Zueinanderflüchten in die Trostbringende Umarmung, all das weist auf ihre
Lebenserfahrung hin, die sich auch mit den Themen Einsamkeit, Traurigkeit
und Hoffnungslosigkeit auseinandersetzen musste. Sie arbeitet nicht nur mit
Farbflächen, sondern auch mit höchst realistischen Strukturen. [...]
Sie verarbeitet eine Reihe religiöser Themen, dafür
studiert sie mit der Geduld der Beobachtenden Verhaltensweisen und
Daseinsformen von Mensch und Tier, um deren Wesensart gerecht werden zu
können.
Neben Bildern zeigt sie Objekte aus Draht und
Aluminium, eines davon nennt sie "Vieler Menschen liebstes Kind". Ein
anderes heißt "Menschen drehen sich im Kreis", sie sind gefesselt, können
sich weder befreien noch ganz aus diesem Rad lösen. Evelyn von Garczynski
will Denkanstöße geben, "Irrwege des Lebens" aufzeigen und beweisen, dass
"Jeder seines Glückes Schmied" ist, so weitere Titel ihrer Werke.
Sie hat eine profunde Ausbildung hinter sich. Sie
studierte zwei Jahre lang in Paris, dann weitere zwei Jahre in Karlsruhe an
der Akademie für Bildende Künste in den Bereichen Akt und Grafik,
anschließend war sie in der Werbung in Düsseldorf tätig. Ihrer beruflichen
Laufbahn schloss sich ein zweijähriger Aufenthalt in den USA an, den sie
wiederum für Studienzwecke am Pittsburgh Art-Center nutzte. |